Hochschulsport in Deutschland
An baden-württembergischen und deutschen Hochschulen führt der Footballsport noch ein Nischendasein. Nur wenige Hochschulen bieten ihren Studenten Tackle- oder Flagfootball an. Nichtsdestotrotz werden die nationalen Hochschul-Meisterschaften jedes Jahr ausgetragen, im Tacklefootball beim Deutschen Hochschulbowl und im Flagfootball auf den ADH Open. Studenten, die in einer beim AFCV Baden-Württemberg gemeldeten Ligamannschaft Football spielen, dürfen dies auch parallel dazu in einem Hochschulteam. Hierfür ist die Einwilligung des Ligavereins nicht erforderlich.
Ziele
Vorrangiges Ziel des AFCV Baden-Württemberg ist es, den Footballsport an Hochschulen zu verbreiten. Langfristig soll es zumindest an jeder baden-württembergischen Hochschule ein Footballteam geben.
Der AFCV Baden-Württemberg hilft und unterstützt bei der Gründung neuer Teams und beim Spielbetrieb bestehender Teams.
Umsetzung des American Footballs an einer Hochschule
Grundsätzlich gibt es zwei Ansätze als Sportverein an eine Hochschule heranzutreten. Zum einen kann man die Hochschule als mögliche Werbeplattform nutzen, um dort mit Erlaubnis der Hochschule den eigenen Sportverein zu bewerben und zum anderen hat man die Möglichkeit, einen Hochschulkurs oder eine Hochschulmannschaft zu eröffnen, um den Sport langfristig zu fördern und von langfristigen Spielerzugängen zu profitieren. Aufgrund der Motivation der Hochschulen, ihren Studierenden neben dem Studium eine sportliche Vielfalt zu bieten, sind diese in beiden Fällen gewillt, den Sportverein zu unterstützen oder die mögliche Plattform zu nutzen. Ansprechpartner können in Abhängigkeit der Hochschule variieren, meist ist es der Allgemeine Studierendenausschuss (ASTA) oder der Hochschulsport mit dem jeweiligen Hochschulsportleiter.
Die Gestaltung des ersten Ansatzes kann unterschiedlich aussehen. Je nach Motivation der Hochschule kann die mögliche Bewerbung über die Online-Webseite der Hochschule, E-Mailverteiler, Schwarzes Brett, die Social Mediakanäle oder auch per Flyern auf dem Campusgelände ermöglicht werden. Das Flyern sollte dann zur Mittagszeit an der Mensa oder Cafeteria stattfinden, um so viele Studierende wie möglich zu erreichen. In Abhängigkeit von der Größe der Hochschule kann man Werbung für ein extra organisiertes Probetraining oder nur für den Sport im Verein machen. Das Anbieten eines Probetrainings sollte im jährlichen oder semesterlichen Rhythmus stattfinden. Hierbei ist auf die vorlesungsfreie Zeit und Klausurenphase der Hochschule zu achten, da sonst ein Interessenskonflikt für die Studierenden besteht. Falls die Hochschule keinen möglichen Sportplatz zur Austragung anbietet, kann dieses auch mit dem eigenen Training verbunden werden, damit der zeitliche Aufwand überschaubar bleibt.
Für den zweiten Ansatz hat sich die Flagvariante als Einstieg in den Footballsport bewährt. Diese hat den Vorteil, dass für den ersten Spielbetrieb ein Ball und ein Satz Flags ausreicht. Flagfootball kann sofort gespielt werden und schon mit einem kleinen Mannschaftskern ist man bei den ADH Open dabei (dort wird 5on5 gespielt). Wächst der Kader der Hochschulmannschaft auf über 20 Spieler an, lohnt es sich, über die Bildung eines Tackleteams nachzudenken. Angesichts der Größe einer solchen Hochschulgruppe empfiehlt sich dann die Gründung eines Fördervereins. Dieser kann nicht nur den Spielbetrieb organisieren, sondern auch Leihausrüstungen verwalten, die neugierige Kommilitonen bei einem Probetraining nutzen können. Die Gründung eines Fördervereins ist kein Hexenwerk und mit wenig zeitlichen und finanziellen Aufwand umsetzbar. Mustersatzungen gibt es beispielsweise beim Württembergischen Landessportbund (info@wlsb.de) oder beim AFCV Baden-Württemberg.
Außer Spielern, Ausrüstung und Geld ist natürlich auch ein Trainingsgelände zum Footballspielen erforderlich. Hochschuleigene Sportanlagen werden von den dortigen Sportinstituten verwaltet. Dort können auch Details der Integration des Footballs in die Hochschule, insbesondere der regelmäßige Trainings- und Spielbetrieb abgesprochen werden.
Bei der Vermittlung und den Verhandlungen mit den Hochschulen ist der AFCV Baden-Württemberg gerne behilflich. Dessen Hochschulbeauftragter kümmert sich um die Anliegen studentischer Footballspieler und solcher, die es werden wollen.